Für die verfolgten Juden in Wilna verband sich mit dem Namen des Wehrmacht-Feldwebels Anton
Schmid eine Verheißung. Der Unteroffizier aus Wien war für sie in den Kriegsjahren 1941 42 die
personifizierte Verkörperung ihrer Hoffnung auf Rettung vor der Vernichtung. So wundert es
nicht dass Schmid von Holocaust-Überlebenden in der rückblickenden Erinnerung verklärt wurde:
"Für uns war er so etwas wie ein Heiliger!" Wer war dieser "kleine Mann" aus Wien? Was bewegte
ihn? Wieso entschied er sich dazu im Hexenkessel von Wilna in dem fast täglich Hunderte ja
Tausende ermordet wurden den Verfolgten unter Lebensgefahr zu helfen und mehr als 300 von
ihnen zu retten? Weshalb ging er sogar das Risiko ein den jüdischen Widerstand zu
unterstützen? Wolfram Wette schreibt die ebenso rührende wie aufrüttelnde Geschichte dieses
stillen Helden. Aus den wenigen überlieferten Informationen rekonstruiert er das Lebensbild
eines Menschen der für seine vermeintlich selbstverständliche Humanität mit dem Leben
bezahlte. Vor allem aber widmet sich Wette auch der Nachgeschichte nach 1945. Wie das Andenken
an Schmid immer wieder verdrängt behindert unterdrückt wurde - besonders in der Bundeswehr.