Im Vorfrühling 1950 entwarf Carl Zuckmayer ein noch während der Arbeit an Barbara Blomberg
konzipiertes Stück - wieder ein modernes kein historisches - Der Gesang im Feuerofen : ein
Stück das stilistisch in seiner theatralischen Form aus dem Rahmen oder dem Typus fällt. Es
beginnt wie ein Mysterienspiel wie es der Anspielung auf das Alte Testament (Daniel 3)
entspricht - die Personen des Stückes selbst sind aber durchaus real es spielt im Milieu der
deutschen Frankreichbesetzung und der Resistance. Im Jahr 1943 werden Widerstandskämpfer von
einem Landsmann verraten von deutschen Truppen in dem Schloß in dem sie am Weihnachtsabend
einen Ball feiern wollen verbrannt. Zuckmayer setzt sich hier mit dem furchtbaren Geschehen
auf metaphysischer Ebene auseinander und fügt naturmystische Figuren ein: Vater Wind Mutter
Frost Bruder Nebel. Die Frage von Schuld und Unschuld wird hier ins allgemein Ethische
gehoben. - Drei Jahre später 1953 griff Carl Zuckmayer sein Bellman -Stück von 1938 wieder
auf: er hatte sich seinerzeit gleich nach der Uraufführung in Zürich eingestanden den Stoff
nicht richtig nämlich mit den dramatischen Akzenten einer Staatsaktion belastet zu haben. Die
Gestalt das Leben und die Lieder des schwedischen Anakreon des Rokoko Carl Michael Bellman
(1740-1795) faszinierten ihn seit seiner Studienzeit wo er mit Kommilitonen um die Lieder
kleine Szenen improvisierte. Etwas von dieser Erfahrung hat er dann viel später in diese Szenen
um Musik und Leben des Michael Bellman einfließen lassen. Sie tragen den Namen der Geliebten
des Poeten dessen Schicksal sich mit dem des Königs Gustav III. verbindet der gegen den Adel
vergeblich soziale Reformen durchzusetzen versucht. Lied und Musik bestimmen die Bühne
begleiten die Handlung.