Theodor Mommsen der 1902 für seine Römische Geschichte den Literaturnobelpreis erhielt gehört
zweifellos zu den herausragendsten Figuren der deutschen Geschichtswissenschaft. Sein
wissenschaftliches Werk ist ebenso beeindruckend wie grundlegend und findet bis heute
Anerkennung: Jede Beschäftigung mit der römischen Geschichte führt zu ihm. Doch nicht nur als
Historiker und Wissenschaftsorganisator hat Mommsen Bedeutendes geleistet als überzeugter
Liberaler hat er auch energisch in die politischen Fragen seiner Zeit eingegriffen. Nicht ohne
Konsequenzen: So bezahlte er seine Teilnahme an der Revolution von 1848 mit dem Verlust der
Professur in Leipzig. Später hat sich Mommsen mit Bismarck auseinandergesetzt und im
'Antisemitismusstreit' von 1879 80 gegen Treitschke Stellung bezogen.Der vorliegende Band
vereinigt Vorträge namhafter Wissenschaftler aus Deutschland Italien und Norwegen die aus
Anlass des 100. Todestages von Theodor Mommsen am 1. November 2003 an der Freien Universität
Berlin gehalten wurden. In ihren ebenso informativen wie anschaulichen Beiträgen würdigen die
Autoren die vielfältigen Aspekte der Persönlichkeit und des Wirkens Theodor Mommsens - von
seinen wissenschaftlichen Leistungen über sein politisches Engagement bis hin zu seinem
Privatleben und dem Urteil der Nachwelt - und vermitteln so ein lebendiges facettenreiches
Bild dieses großen Gelehrten und seiner Zeit.