Paul Tillich setzt sich von 1909-1912 intensiv mit der Philosophie Friedrich Schellings
auseinander. Dieser Prozess mündet in die beiden akademischen Qualifikationsschriften Tillichs.
Im Zuge seiner Beschäftigung mit diesem Typus idealistischer Philosophie kristallisieren sich
die Grundzüge seiner frühen Christologie heraus zu deren Explikation sich Tillich derjenigen
Kategorien bedient die auch schon im Zentrum der Christologie Schellings gestanden haben
Offenbarung und Geschichte. Es ist die Aufgabe dieser Studie die Herausbildung der frühen
Christologie Tillichs vor dem Hintergrund von Schellings christologischem Ansatz
historisch-genetisch zu interpretieren zu welchem Zweck bisher unveröffentlichtes
Quellenmaterial hinzugezogen wird das im Anhang publiziert ist. Ausgehend von der kategorialen
Durchdringung des frühen christologischen Programms Tillichs gilt es dessen systematische
Reichweite bis in das Spätwerk hinein auszuloten. Auf diesem Wege wird ein Terrain erschlossen
von dem aus das intellektuelle Profil dieses großen Außenseiters der Theologiegeschichte des
20. Jahrhunderts bewertet wird.