Riten Gesten und Zeremonien avancierten jüngst zu zentralen Gegenständen im
kulturwissenschaftlichen Zugriff auf vormoderne Gesellschaften. Trotz analoger Fokussierung der
verschiedenen historisch arbeitenden Disziplinen herrscht dabei eine große Vielfalt
unterschiedlicher Ansätze. Der vorliegende Band führt die Fruchtbarkeit einer Fokussierung auf
ritualisiertes Handeln den Gebrauch von Gesten und zeremonielle Vorgänge durch exemplarische
Studien aus verschiedenen Disziplinen vor. Zur Sprache kommen u.a. Vertreterinnen und Vertreter
der Geschichts- Theater- Religions- und Literaturwissenschaft aber auch Theologen und
Kunsthistorikerinnen. Die Beiträge bieten damit ein breites Panorama des Einsatzes von Riten
Gesten und Zeremonien als Mittel zur Herstellung und zum Ausdruck sozialer Ordnung. In drei
thematischen Blöcken zu Liturgie Recht und Politik fassen Fallstudien Prozesse von
Sinnstiftung durch rituelles Handeln und gestisch-symbolische Kommunikation. Die
Unterschiedlichkeit der Zugriffe führt zugleich exemplarisch die je eigenen Instrumentarien und
Erkenntnismöglichkeiten der beteiligten Disziplinen vor.