Das Phänomen des Separatismus hat sich wie der Zerfall der Sowjetunion und Jugoslawiens zeigt
zu einem wichtigen Faktor der internationalen Politik entwickelt. Auch in vielen demokratischen
Staaten die ihren Bürgern grundlegende Freiheiten gewähren sind Spaltungstendenzen zu
beobachten. Die Arbeit geht der Frage nach ob sich Sezessionen von Staaten die demokratisch
verfasst sind rechtfertigen lassen. Dazu werden die führenden philosophischen (und
völkerrechtlichen) Konzeptionen einer eingehenden Analyse unterzogen. Erörtert werden zum einen
die maßgeblich von Allen Buchanan entwickelten Gerechtigkeitstheorien die nur gegen
staatliches Unrecht gerichtete Sezessionen für legitim erachten. Zum anderen werden die z.B.
von David Miller vertretenen Theorien der nationalen Selbstbestimmung untersucht. Ausgehend von
einer Kritik der beiden Begründungsansätze stellt der Autor eine eigene Legitimationstheorie
vor. Unter Berufung auf die grundlegenden Werte zu denen sich moderne Demokratien bekennen
spricht er sich für die Anerkennung eines Sezessionsrechts aus. In seiner Argumentation geht er
auch auf mögliche Folgen weitreichender Separationsbefugnisse wie die Entstehung von
Mikrostaaten oder Enklaven ein.