Über 900 Millionen Menschen leiden gegenwärtig weltweit an Hunger. Dieses Buch geht der Frage
auf den Grund was die Bewohner der vermögenden Staaten diesen Menschen schulden. Der Fokus
liegt dabei weniger auf der Frage wie eine gerechte Welt beschaffen wäre als auf der Frage
was einzelne Individuen angesichts der offenkundigen Ungerechtigkeit und des immensen Leidens
zu tun verpflichtet sind. Dabei plädiert das Buch für einen Pflichtenpluralismus der die
Bewohner der Industrieländer sowohl als Bürger als auch als Konsumenten und als moralische
Subjekte in die Pflicht nimmt. Entsprechend basiert ihre Verantwortung sowohl auf ihrer
Verstrickung in Ausbeutung und Unrecht die das Leiden der extrem armen Bevölkerung weiter
verschlimmert als auch auf der Tatsache dass sie in der Lage sind Hilfsmaßnahmen zu
ergreifen. Da das Individuum im Alleingang wenig ausrichten kann und der Pflichtbegriff auf
Distanz normative Kraft einzubüßen droht plädiert das Buch für eine geteilteVerantwortung
institutionelle Strukturen zu schaffen die einerseits Armut effizient bekämpfen und
andererseits das Individuum von seiner individuellen Verantwortung zu entlasten vermögen. Dies
führt allerdings nur bedingt zu einer Entlastung des Individuums: Die Pflichten bleiben
anspruchsvoll solange entsprechende Strukturen fehlen.