Die Metonymie kann als ein grundlegender Konzeptualisierungsmechanismus aufgefasst werden der
sich in der alltäglichen Sprache niederschlägt Es liegt nahe dass ein solcher Mechanismus der
die Kontiguität zweier Konzepte hervorhebt nicht ohne Wirkung auf die umgebenden Strukturen im
Diskurs bleibt. Deshalb wurde anhand von Beispielausschnitten aus einem französischen
Nachrichtenmagazin der bisher vernachlässigte diskursfunktionale Aspekt der Metonymie
analysiert.Zum einen kann Metonymie Diskurskontinuität (als formale und konzeptuelle sukzessive
Weiterführung einer Entität im Diskurs) unterstützen: Beim Einsatz von Metonymien in
Zusammenhang mit Anaphern geht es meist darum durch die formale Fortführung eines Ausdrucks
und den Rückgriff auf informationsstrukturell Gegebenes mittels der indirekten Referenz der
Metonymie den Eindruck von Kontinuität herzustellen. Zum anderen können einzelne Metonymien
eine der Argumentation des Diskurses entsprechende Perspektive und damit Kohärenz (als
sinnvolle Verknüpfung zwischen den einzelnen im Diskurs evozierten Konzepten) erzeugen. Während
eine kohärenzstiftende Funktion auch für die Metapher zu beobachten ist bleibt die Herstellung
von Diskurskontinuität der Metonymie vorbehalten.