Der vorliegende Sammelband versucht sich an einer differenzierten Bestandsaufnahme und
literaturgeschichtlichen Verortung der deutschsprachigen Popliteratur der 1990er Jahre die in
der Regel mit Autoren wie Joachim Bessing Rainald Goetz Alexa Hennig von Lange Christian
Kracht Joachim Lottmann Thomas Meinecke Andreas Neumeister und Benjamin von Stuckrad-Barre
verbunden wird. Neben einer auffälligen Unterzahl von Autorinnen liegt ein gemeinsames Merkmal
der genannten Autoren in ihrer medialen wie literarischen Selbstinszenierung. Vor diesem
Hintergrund geht es in den Beiträgen des vorliegenden Bandes etwa im Kontext von Dandyismus
Camp-Ästhetik oder Gender Theory insbesondere um die Performativität popliterarischer
Autorinszenierungen. Über die Beschäftigung mit autorbezogenen Fragen hinaus werden jedoch auch
die typischen Merkmale der als Popliteratur bezeichneten Gruppe von Texten betrachtet: Lassen
sich erzählerische Besonderheiten aufzeigen? Wie verhält sich Popliteratur zu Popmusik? Welche
Rolle spielt Intertextualität als konstituierendes Schreibverfahren? Schließlich werden in den
Beiträgen immer wieder die unterschiedlichen Kontexte thematisiert in denen Popliteratur
geschrieben vertrieben und gelesen wird.