diese Arbeit über Walküren in Mythologie und Literatur des mittelalterlichen Skandinaviens
versucht diese Wesen einerseits in ihrem Kontext innerhalb der skandinavischen
Literaturgeschichte zu verstehen und ordnet sie andererseits auch in einen breiteren Kontext
innerhalb der frühen Religionsgeschichte Gesamteuropas ein. Hierzu wird nach einer Diskussion
des nordischen Materials auf der Grundlage sowohl textlicher als auch archäologischer Zeugnisse
eine detaillierte Besprechung keltischer etruskischer und griechisch-römischer Schlachtfeld-
und Todesdämoninnen vorgelegt an denen sich auffallend systematische Ähnlichkeiten zu den
Walküren beobachten lassen (Bodbs Morrígains Vanth Furien Harpyien Keren Sirenen). Die
bei der Diskussion dieses Materials sichtbar werdenden weitreichenden Parallelen werden vor dem
Hintergrund verschiedener Beispiele historisch und archäologisch bezeugter
mediterran-transalpiner Kulturkontakte analysiert bewertet und in mögliche historische und
soziale Kontexte eingeordnet. Auf dieser Grundlage wird schließlich die Frage nach der
Legitimität einer paneuropäischen Perspektive auf die nordwesteuropäische Religionsgeschichte
gestellt.