Max Aub (1903 1972) ist einer der großen Unbekannten der Literatur des 20. Jahrhunderts:
Abgeschnitten von seinen Lesern schrieb er wie viele republikanische Autoren im Exil und
rezipiert wird heute meist nur der Bürgerkriegszyklus Das Magische Labyrinth und der
Künstlerroman Jusep Torres Campalans. Dabei gibt sein Werk höchst differenzierte Antworten auf
zentrale Fragen der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts: Welche Entwicklung durchliefen
die Avantgarden der zwanziger und dreißiger Jahre im vier Jahrzehnte dauernden Exil und
welchen Weg fanden sie zurück nach Spanien? Wo positioniert sich der Künstler wenn die
Gesellschaft den Künstler explizit ausschließt? Wie kann das Trauma des Bürgerkriegs
literarisch konkret und zugleich allgemeingültig beschrieben werden?Ein gutes Dutzend Romane
hat Max Aub geschrieben über 50 Theaterstücke mehr als 60 Erzählungen daneben Essays und
Literaturgeschichten Gedichte und Tagebücher Reiseberichte und Drehbücher. In exemplarischen
Einzelanalysen erschließt die Studie dieses weit ausgreifende literarische Universum und
präsentiert es als Vorläufer einer post-nationalen und transkulturellen Ästhetik. Daneben zeigt
sie dass Aub mit seinem Einakter De algún tiempo a esta parte (1939) und der Erzählung
Manuscrito Cuervo. Historia de Jacobo (1948) einer der ersten war nicht nur in der
spanischsprachigen Literatur der die Welt der Konzentrationslager literarisch zu erfassen
vermochte. Max Aub und die spanische Literatur zwischen Avantgarde und Exil ist die erste
deutsch-sprachige Studie zum Gesamtwerk des Autors.