Der textwissenschaftlich ausgerichtete Sammelband stellt den Begriff der 'Alterszäsur' als
heuristisches Instrument in den Mittelpunkt um das Problem der Messbarkeit und sinnhaften
Strukturierung von Lebenszeit in ihrer historischen Bedingtheit nachzuzeichnen. Die Beiträge
untersuchen aus literaturwissenschaftlicher theologischer und historischer Perspektive Texte
von der altorientalischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert und fragen wie die Übergänge von
Lebensphasen dazu Anlass gaben über die individuelle Lebenszeit und die
gesellschaftlich-kulturell geprägten Erwartungsnormen für die jeweiligen Altersstufen zu
reflektieren. In Einzelstudien wird dargestellt wie 'Alterszäsuren' einerseits zum
Interpretament der ästhetischen und narrativen Inszenierung des Lebens werden und wie sich
andererseits in ihnen übergeordnete Vorstellungen von einem heilsgeschichtlich determinierten
Zeitplan bis zur irreversibel linearen und kontingenten Zeit in der Moderne spiegeln.