Die Arbeit widmet sich verschiedenen Aspekten des Kulturaustauschs am Übergang von der
Völkerwanderungszeit zum frühen Mittelalter. Um sich dem Phänomen des Kulturaustauschs zwischen
den drei Fundgebieten Süddeutschland England und Skandinavien zu nähern werden zunächst die
Kulturbegriffe verschiedener Disziplinen wie der frühgeschichtlichen Archäologie und der
Ethnologie untersucht sowie die soziologische Raumtheorie vorgestellt die davon ausgeht dass
der Mensch als soziales Wesen sich seine Räume in denen er agiert immer wieder neu
konstruiert. In diesem Zusammenhang werden auch verschiedene Aspekte der Forschungsgeschichte
diskutiert wie z. B. der Fragenkomplex um den sogenannten nordischen Einfluss auf dem
Kontinent oder die ethnische Interpretation. Es wird versucht der Forderung nach sozialer
statt ethnischer Interpretation zu entsprechen sowie einen gemeinsamen Symbolraum zu
postulieren wo bis in heutige Tage vom nordischen Einfluss die Rede war.Imletzten Kapitel das
sich der Kommunikation widmet geht es um die Frage wie sich Kulturaustausch über die
Vorstellung von wandernden Volksgruppen hinausgehend konkret gestaltet.Die in der Arbeit
aufgestellte These eines einheitlichen Symbolraumes bedient sich einer Idee aus der
Kulturphilosophie die dazu herangezogen werden soll den bis heute gültigen archäologischen
Kulturbegriff der sich fast ausschließlich aus der Ethnologie herleitet zu erweitern - eine
Forderung die darin eine Rechtfertigung findet dass der Mensch ein soziales Kulturwesen ist
das sowohl seine Umwelt aktiv gestaltet als auch selbst durch die Umweltverhältnisse geprägt
wird.