Die Untersuchung zeigt zum ersten Mal die historische Notwendigkeit warum aufgrund ihrer
theoretischen und geschichtsphilosophischen Prägung gerade im deutschsprachigen Raum des späten
18. Jahrhunderts eine performative Geschichtsschreibung entsteht die modernes
historiographisches Erzählen erst ermöglicht. Hiermit wird die These vom Übergang der
Geschichtserzählung zwischen Aufklärungshistorik und Historismus präzisiert. Die untersuchten
Texte sowohl Zivilisations- als auch Realgeschichtsschreibung umfassend von Forster Herder
Schiller Archenholz bis zu den Brüdern Schlegel setzen Erzählmittel und ästhetische Strategien
ein um die Kontingenz der Geschichte zu überwinden und deren Gesetzmäßigkeit auszudrücken. Die
vorliegende Arbeit differenziert zugleich die gängige These der Forschung im Zuge von
'linguistic' und 'narrative turn' aus wonach die Realgeschichtsschreibung die Erzählverfahren
der Literatur gerade des Romans übernimmt. Die historiographiespezifischen
Darstellungstechniken werden mithilfe narratologischer und performanztheoretischer Verfahren
herausarbeitet. Angesprochen werden daher sowohl Literatur- und Wissenschaftshistoriker als
auch Literatur- und Geschichtstheoretiker sowie Geschichtsphilosophen.