Am Beispiel der Nicht-finiten Prädikationskonstruktion (z.B. Ich und aufgeben?) wird der
Versuch unternommen ausgehend von den alltagssprachlichen Formen und Funktionen einer
grammatischen Konstruktion zu einem Modell ihrer Repräsentation im Sprachgebrauchswissen zu
gelangen. Die Hauptdatengrundlage der Untersuchung bilden alltagssprachliche Beispiele aus dem
Usenet und aus Foren. Im Anschluss an die Diskussion des Forschungsstands werden in
Auseinandersetzung mit kognitions- und interaktionslinguistischen aber auch
zeichentheoretischen Positionen die theoretischen und methodologischen Konzepte
herausgearbeitet die für die Untersuchung der Nicht-finiten Prädikationskonstruktion
erforderlich sind. Die empirische Untersuchung der Konstruktion mündet dann wiederum in einen
Vorschlag für ein Modell ihrer kognitiven Repräsentation im Sprachgebrauchswissen. Nach einem
Ausblick auf einige Charakteristika der Nicht-finiten Prädikationskonstruktion die in
sprachvergleichender Hinsicht und im Hinblick auf den Problembereich Mündlichkeit und
Schriftlichkeit aufschlussreich sind schließt die Untersuchung mit einem Plädoyer dafür
Konstruktionen als Phänomene alltäglicher kommunikativer Praxis zu begreifen.