Mit der Frage nach Geld in den Romanen Thomas Manns hat sich die Forschung - über den
Romanerstling Buddenbrooks hinaus - bisher nur vereinzelt befasst. Die vorliegende Studie
unternimmt vor dem Hintergrund moderner Geldtheorie eine textnahe Analyse die das Sinn- und
Bewusstseinspotential des Geldes bis in die Tiefenstruktur des Oeuvres verfolgt. Wie die
Verfasserin zeigt befinden sich die Romane geldtheoretisch auf der Höhe ihrer Zeit und legen
nicht nur den Unsicherheitsfaktor sondern auch das Faszinationsmoment moderner Geldwirtschaft
offen. Kennzeichnend ist dabei eine Engführung der geldzeichentheoretischen Diskussion mit den
psychischen Dispositionen der Protagonisten: Thomas Mann erkennt das vertrauenslogische
Fundament der modernen Geldwirtschaft und die Entsubstanzialisierungserfahrung die ihren
Ausdruck in der Geldstrommetaphorik findet nicht nur als politisches sondern auch als
poetisches Problem.