Einen Großteil unseres Wissens nehmen wir in Diskurszusammenhängen wahr. Was in der Welt
Gültigkeit hat wird in Sprecherhandlungen als faktisch gegeben dargestellt. Unser Wissen über
die Welt in Form von Fakten ist also in Diskurse eingebunden in diesen wird Faktizität
konstituiert. Der schillernde Begriff der Diskursanalyse scheint hierbei prima facie ein
Erkenntnishindernis darzustellen. Diese vermeintliche Schwäche der Begriffsunschärfe ist
Motivation für die Beleuchtung der Diskursanalyse aus dem Blickwinkel der jeweiligen
Einzeldisziplin. Durch die Betrachtung des Diskursverständnisses innerhalb und außerhalb der
Linguistik wird the state of the art kontrastiv vor allem durch die Beiträge der Soziologie
der Philosophie und der Risikoforschung facettenreicher und schärfer herausgearbeitet. Die
dadurch perspektivierte Dynamik des Wissens im Spiegel des Erinnerns und Vergessens von
Faktischem wird hinsichtlich der Dechiffrierung von Diskurspraktiken mit Blick auf die Frage
problematisiert welches Wissen als erhaltenswert und welches im Diskurs als vernachlässigbar
zu klassifizieren ist.