Wann und warum werden direkte Objekte im Spanischen mit a markiert? Die Frage nach der
differentiellen Objektmarkierung wird in diesem Buch mit Fokus auf unbelebte Objekte
untersucht. Unbelebte Objekte werden im Allgemeinen nicht markiert und sind daher sowohl in der
empirischen Beschreibung als auch in der theoretisch-typologischen Diskussion weitgehend
vernachlässigt worden. Auf der Basis einer breit angelegten Korpusanalyse wird gezeigt dass es
eine kleine aber stabile Klasse von Verben und Konstruktionen gibt bei denen die Markierung
unbelebter Objekte stark präferiert oder sogar obligatorisch ist. Im Rahmen einer
rollensemantischen Analyse auf der Grundlage von Dowty (1991) und Primus (1999 2006) wird die
Hypothese verteidigt dass die differentielle Objektmarkierung weniger eine Frage von nominalen
Individuierungseigenschaften wie Belebtheit und Definitheit ist sondern ursächlich mit der
ausgedrückten Verbalhandlung zusammenhängt. Mit einer Markierung unbelebter Objekte ist
insbesondere dann zu rechnen wenn Subjekt und Objekt rollensemantisch nicht distinkt sind bzw.
das Objekt genauso agentivisch wie das Subjekt ist.