Wie können Menschen von Gott heute noch ergriffen werden? Welche Botschaft erreicht ihre
Situation?Der jüdische Religionssoziologe Jacob Taubes hat die These aufgestellt dass nach dem
vielschichtigen kosmologischen und theologischen Übergang des Mittelalters die
vertikal-analogische Achse zwischen Gott und Mensch zerfällt und nur die Dialektik bleibt. Erst
dieser Bruch ermögliche das Prinzip der Geschichte welches vom Deutschen Idealismus
aufgegriffen und weitergeführt wird.Dieses Buch zeichnet im kritischen Gespräch mit Taubes'
Impuls nach wie Paul Tillich und Walter Kasper als Erben von Schellings Denkens die
Entfremdung von Gott und Mensch deutlich durchschlagen lassen und unter den Voraussetzungen der
anthropologischen Wende der Postmoderne Theologie als Soteriologie denken. Tillich bedient sich
einer auf dialektischer Vermittlung gründenden Korrelationsmethode in der die menschliche
Aporie und das christologische Paradox Platz finden. Kasper dagegen hält amAnalogieprinzip fest
kann es aber gegenüber der Evidenz des Paradoxons nicht konsequent aufrechterhalten und
verweist vielmehr auf die Unähnlichkeit von Natürlichem und Übernatürlichem. Erlösung wird als
dramatisches Geschehen gedacht.