Das Buch beschäftigt sich mit den doppelten Perfektbildungen des Deutschen. Grundlage der
Untersuchung bildet ein umfangreiches Korpus doppelter Perfektbildungen aus acht Jahrhunderten
das sowohl die geschriebene Sprache (Distanzdimension) als auch die gesprochene Sprache
(Nähedimension) berücksichtigt. Ausgehend von den vorgefundenen empirischen Daten widmet sich
die Arbeit insbesondere der Frage nach der Herausbildung des diachronen Gebrauchs und der
diachronen Bedeutung der doppelten Perfektbildungen. Zur Bedeutungsermittlung greift die Arbeit
auf die Reichenbach'schen Parameter zurück um die in der einschlägigen Forschung kontrovers
diskutierte Frage nach aspektueller vs. temporaler Interpretation der doppelten
Perfektbildungen zu beantworten. Aufgrund der ermittelten Bedeutungen plädiert die Arbeit dafür
weder die aspektuelle noch die temporale Bedeutung als Grundbedeutung der doppelten
Perfektbildungen anzunehmen. Die Analyse konnte nachweisen dass bei der Frage nach der
aktuellen Bedeutung einer doppelten Perfektbildung der jeweilige Kontext eine beachtliche und
bisher unterschätzte Rolle spielt.