Mit seiner Philosophie der Sprache hat der Frankfurter Philosoph Bruno Liebrucks (1911 1986)
eine an Hegel orientierte dennoch deutlich nonkonformistische Logik und Metaphysik geschaffen.
Den Grund jeglicher Philosophie erkennt Liebrucks in der Sprache als logischer Struktur des
In-der-Welt-Seins. Dieses Sprachverständnis speist sich aus der neutestamentlichen
Logos-Theologie und eröffnet eine originelle ebenso erfahrungsbezogene wie spekulative
Auseinandersetzung mit christlicher Tradition. Konsequenz ist eine im Kontext des
Freiheitsthemas vollzogene Neubetrachtung des Gottesbegriffs in dessen Relevanz für das
Selbstverständnis des Menschen. Die Metapher vom Menschen als freie Marionette Gottes ist der
rote Faden an dem sich die Argumentation orientiert und hierbei zentrale Begriffe aus
Theologie Philosophie und Sprachwissenschaft in Liebrucks gleichermaßen traditionsbewusstem
wie innovativem manchmal poetischem stets detailreichem und konsequentem Denken sowieanhand
von dessen unverwechselbarem Idiolekt zur Geltung bringt.Die Untersuchung eröffnet erstmalig
einen Zugang zum Gesamtwerk Liebrucks als eines Denkers dessen Erbe sowohl Theologen als auch
Philosophen und Sprachwissenschaftlern neue Impulse vermittelt.