Religion und Aufklärung markieren zwei spannungsvolle Stichworte in den kontroversen Debatten
um das Projekt der Moderne. Sie betreffen die Religion und ihr Verhältnis zur humanen Vernunft
überhaupt. Die gegenwärtigen zum Teil höchst kontrovers geführten Auseinandersetzungen um
Religion deren vermeintliche Wiederkehr ihren Gestaltwandel sowie ihre Rolle in der modernen
Gesellschaft gewinnen freilich erst dann an Tiefenschärfe wenn man sie in ihre mit der
europäischen Aufklärung beginnende moderne Problemgeschichte einträgt. Es zeichnet das Werk
Friedrich Schleiermachers Ernst Troeltschs sowie Paul Tillichs aus diesen modernen
Problemhorizont umfassend in ihre religionsphilosophischen und theologischen Auslegungen
aufgenommen zu haben. Der Band beleuchtet nicht nur die Konzeptionen dieser drei Autoren
sondern lotet zugleich die gegenwärtigen Problemanforderungen einer aufgeklärten Religion sowie
die Grenzen der religiösen Aufklärung durch die Einbeziehung der historischen Perspektive aus.