In die Disziplinen historischer Pragmatik scheint in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten wieder
frischer Schwung gekommen zu sein. Sprache als Handeln und als Teilbereich der kognitiven
Fähigkeiten des Menschen hat zu neuen Ansätzen Methoden und Forschungszielen geführt. Eine
besondere Herausforderung stellt einerseits die Art und Übermittlung der Quellen dar
andererseits die im Vergleich zum Heute geänderten erlernten und kulturell tradierten Techniken
kommunikativer Verständigung die umso fragmentarischer werden je weiter man chronologisch
zurückschreitet. Der Linguistischen Pragmatik kommt die Aufgabe zu nicht nur die Instrumente
des sprachlichen Handelns zu beschreiben sondern auch ihre Anwendungen im Rahmen der
Möglichkeiten ihrer Zeit. Charakteristischerweise versagt gerade hier das dichotomische Dogma
der Trennung von Schriftlichkeit und Mündlichkeit und die diamesischen
Sprachgebrauchskonventionen verlangen nach neuen Fragestellungen und Antworten. Einen Beitrag
dazu sollen die 20 Artikel dieses Bandes liefern.