Der Literaturbetrieb unterliegt spätestens seit den 1990er Jahren tiefgreifenden
sozialstrukturellen Veränderungen die immer wieder Anlass zu der Vermutung sind sie
'beschädigten' die Literatur. Sind es die Entstehungs- und Vermittlungsbedingungen von
Literatur die zunehmend ihren Gegenstand - die Literatur selbst - 'bedrohen'? Die Studie nimmt
diese Frage zum Ausgangspunkt. Statt sich aber auf die Suche nach wie auch immer betrieblich
'beeinträchtigter' Literatur zu begeben interessiert sie sich vielmehr dafür wie sich
Literatur über die Unterstellung ihrer 'Beschädigung' im und durch den Literaturbetrieb selbst
beschreibt. Denn nicht nur das Feuilleton sondern auch die deutschsprachige Literatur um 2000
setzt sich mit ihren Rahmenbedingungen auseinander. Texte von Bodo Kirchhoff Andreas Maier
Norbert Gstrein und Ernst-Wilhelm Händler sind literarische Inszenierungen
Literaturbetriebs-Szenen die an die Klage über den schlechten Einfluss des Betriebs auf die
Kunst anknüpfen. Sie lassen auf je spezifische Weise Literaturbetriebsreflexion und -praxis in
eins fallen.