Form ist die wohl einflussreichste sicher aber die beständigste Erkennungs- und
Konfliktkategorie des literarischen Feldes. Wie kein anderes Konzept verbindet sie die
Selbstbegründungen der Dichtung mit Diskursen über sie und stiftet ein Kontinuum das
gegenwärtige Modelle auf vergangene und eigene auf fremde zu beziehen erlaubt. Das Handbuch
'Literarische Form' beschreibt das Phänomen und die mit ihm verbundenen Debatten unter den
Rubriken 'Formtheorie' 'Formverfahren' und 'Formkultur' und diskutiert sie in historischer und
systematischer Breite - auch mit Blick auf fachdisziplinäre Formdiskurse jenseits der
Literaturwissenschaft. Der Formbegriff reicht hierbei von der Mikroebene der literarischen
Verfahren über Klassifikationskalküle bei der Gattungsbildung bis zu weltanschaulichen
Konzepten und Pragmatiken. Zu diesem Kontext zählt auch die Genese der bedeutendsten
Binäroppositionen die - wie beispielhaft 'Materie vs. Form'- besonders wirkungsmächtig waren
oder durch dynamische Konzepte - etwa 'Immersion und Agency' - ergänzt und ersetzt worden sind.
Das Ziel des Bandes ist die Erstbeschreibung dieser vielschichtigen literaturwissenschaftlichen
Formdebatte die hier in ihren wesentlichen Facetten vorgestellt wird.