Die Frühe Neuzeit ist charakterisiert durch die exponentiell zunehmende Diversifizierung von
Wissensformen und -diskursen als Folge medialer technologischer institutioneller und
soziokultureller sowie epistemischer Umbrüche und interkultureller Einflüsse. Die Beiträge in
diesem Band aus der Anglistik Germanistik Philosophie und Romanistik untersuchen die
frühneuzeitlichen Transformationen und Diversifizierungen auf dem Gebiet des
moralisch-ethischen Wissens in Europa. Im Fokus stehen literarische und philosophische
Verhandlungen über Praktiken des Alltags aber auch über Regeln der Repräsentation
Kommunikation und letztlich über den Status traditioneller Ethiken angesichts medialer
Umwälzungen und Neuperspektivierungen. Die Dynamik der Generierung Etablierung Verbreitung
Kontrolle und Disqualifizierung von moralischem Wissen zeigt sich in der subtilen oder offenen
Anfechtung Unterminierung und langwierigen Aushöhlung der Bestandsqualitäten von Wissen das
in Wissensordnungen und Institutionen etabliert ist.