Im Liebesdiskurs des Trecento und seinen bedeutendsten Texten wird ein Gesang eine Rede
inszeniert die den Ort des Sprechens des Subjekts nicht nur spiegelt sondern zu diesem immer
schon different ist: durch eine andere heteronome Stimme die den Liebesdiskurs zurückwirft
und reflektiert aber in dieser Spiegelung nicht das Gleiche wiederholt sondern zu einer
zweiten Sprache der Liebe wird. Am Schnittpunkt zwischen dem Irdischen und Göttlichen hat damit
die weibliche Figurenrede die Reversibilität von göttlicher Stimme und irdischer Schrift
möglich gemacht die der von den Texten behaupteten oder ihnen nachträglich zugeschriebenen
Autorität und Selbstermächtigung zugrunde liegt. Davon ausgehend schreibt die Studie an einer
Geschichte der Stimme in der die poetische Macht der tre corone durch selbstlosere Stimmen
zugleich unterlaufen und konstituiert wird: der Stimmen von Beatrice Laura und Caterina da
Siena die durch den Ruhm des Autors letztlich nur unvollständig überschrieben worden sind.