Neben den Landeshaushalten tragen die städtischen Haushalte große Teile der Daseinsvorsorge
die auch die Grundversorgung mit Bildungseinrichtungen umfasst. Über das Konnexitätsprinzip
wurde der Rechtsanspruch für Betreuungsplätze auf Bundesebene verabschiedet und die Aufgabe der
Erfüllung dieses Anspruches auf die Kommunen übertragen. Die bereitzustellende
Betreuungsleistung belastet die Haushalte weiter und erfordert zur Deckung der Kosten einen
Finanzausgleich höhere Gebühren und eine gezielte Kostenoptimierung. Um angesichts des
steigenden Kostendrucks handlungsfähig zu bleiben müssen die Träger die kostenverursachenden
Nutzungen ganzheitlich betrachten. Hier setzt die vorliegende empirische Arbeit an indem die
Gebäudenutzungsart Kindertageseinrichtung analysiert wird. Mit Hilfe eines Literaturstudiums
werden die Variablen herausgearbeitet und in folgende Eigenschaftsklassen gegliedert:
Eigenschaften - Nutzung Betrieb - Gebäude - Technik - Grundstück - Standort und - weitere
Faktoren. Insgesamt werden 125 kommunale Kindertageseinrichtungen (Kita) in 12 Städten erhoben.
Die Umsetzung des integralen Analyseansatzes erfolgt indem alle relevanten Bereiche über die
Nutzung mit Betriebsform das vorhandene Betreuungspersonal die Gebäudeflächen den
Gebäudezustand und die Nutzungskosten nach DIN 18960 erfasst werden. Zusätzliche Informationen
werden aus Interviews mit Mitarbeitern der Gebäudewirtschaftsämter und Nutzern generiert. Die
Untersuchung umfasst die Beziehungen die zwischen den Nutzungsanforderungen eines
Kita-Betriebes den Gebäudeeigenschaften und den Folgekosten bestehen. Über die Ergebnisse der
deskriptiven Statistik und der Regressionsanalysen werden Kostenkennwerte und Einflussfaktoren
herausgearbeitet. Die Ergebnisse zeigen dass die vorliegenden Nutzungs- Betriebsformen der
Kita die Kosten maßgeblich beeinflussen. Merkmale die zur Erhöhung des Betreuungsstandards
führen zeigen einen kostensteigernden Einfluss auf die Betriebs- und Instandsetzungskosten.
Diese Merkmale sind beispielsweise Öffnungszeiten Anzahl der Betriebstage oder Anzahl der
Gruppen. Von Gebäudeseite sind als Einflussgrößen die Gebäudeflächen oder das Gebäudealter zu
nennen. Steigt dieses steigen auch die jährlichen Betriebs- und Instandsetzungskosten. Die
Betrachtung der Gesamtfolgekosten eines Kitabetriebes zeigt dass die vom Gebäudemanagement
direkt beeinflussbaren Kosten bei etwa 6 Prozent liegen. Dagegen liegt der Anteil der Kosten
für das Kita-Personal bei etwa 83 Prozent. Obwohl der Großteil der Kosten durch das Personal
verursacht wird können diese meist nicht ohne Qualitätsverlust optimiert werden. Dagegen
besteht im Bereich der Gebäudenutzungskosten Optimierungspotential das durch die Anpassung der
Gebäudemanagementstrategien über die gewonnen Erkenntnisse aus den Einflussfaktoren umgesetzt
werden kann.