Die politische Bedeutung des römischen Triumphs hat sich in augusteischer Zeit grundlegend
gewandelt. Im römischen Prinzipat verlor das Ritual seine Funktion als Medium
inneraristokratischer Konkurrenz und entwickelte sich zum zeremoniellen Brennpunkt der
militärischen Repräsentation des Kaisers. Die Forschung hat sich bisher auf den
republikanischen Triumph konzentriert da das Ritual unter den Bedingungen der Alleinherrschaft
zu einem monotonen und politisch irrelevanten Spektakel verkommen sei. Das Gegenteil ist der
Fall: Seit die historische Forschung erkannt hat welchem Profilierungsdruck die Figur des
römischen Kaisers ausgesetzt war liegen die konzeptionellen Voraussetzungen bereit eine
Gewinn bringende Untersuchung des kaiserzeitlichen und spätantiken Triumphzeremoniells als
Medium politischer Kommunikation durchzuführen. Der vorliegende Band bietet nun erstmals eine
umfassende Behandlung des Themas von der spätrepublikanischen Zeit bis in die poströmische
(Westen)bzw. frühbyzantinische Ära (Osten) hinein und beleuchtet das Ritual aus
unterschiedlichsten historischen philologischen und archäologischen Perspektiven.