Die hellenistische Biographie ist eine Gattung die noch immer unter einem schlechten Ruf zu
leiden hat. Man betont ihren fiktiven bisweilen unernsten Charakter und sieht in ihr eine Form
der Unterhaltungsliteratur mit allenfalls ethisch-pädagogischer Zielsetzung. Die Aufsätze in
diesem Band entwerfen ein differenzierteres Bild von der Gattung und sehen sie als eine
besondere Form der Historiographie. Zu diesem Zweck rekonstruiert der Autor in Detailstudien
auf der Grundlage der erhaltenen Fragmente die Arbeitsweise wichtiger hellenistischer
Biographen und die Charakteristika ihrer Werke. Er untersucht die Überlieferung der Fragmente
zeigt die Konsequenzen auf die für ihre Interpretation daraus zu ziehen sind und erhellt das
Verhältnis der Biographie zu anderen Gattungen. Seine Analysen zeigen insbesondere den Wert der
Gattung als bisher vernachlässigte Quellen für die Kulturgeschichte und verdeutlichen ihre
Positionierung im Rahmen der historiographischen Literatur. Der Band enthält aktualisierte
Fassungen von zwölf Beiträgen der Jahre 2003-2014 sowie zwei neue Aufsätze. Zusammengenommen
entwerfen sie ein vielfach neues Bild von der Gattung das für Philologen und Historiker
gleichermaßen von Interesse ist.