Die Achse Berlin-Rom war mehr als ein politisch-militärisches Projekt sie erstreckte sich auf
alle Bereiche der Gesellschaft. Wissenschaft und Kunst machten keine Ausnahme. Auch hier
entstanden intensive Beziehungen deren Wurzeln bis in die 1920er Jahre zurückreichten.
Zahlreiche Intellektuelle beteiligten sich an dieser akademischen Achse zwischen Italien und
Deutschland - unter ihnen auch viele deutsche Juden die in Italien eine Zuflucht auf Widerruf
(Klaus Voigt) gefunden hatten ehe sie nach der Einführung der Rassengesetze auch dort unter
Druck gerieten. Namhafte Experten aus fünf Ländern analysieren die Vielfalt dieser lange
ignorierten Netzwerke die freilich nicht nur von Kooperation und Transfer geprägt waren.
Genauso oft standen sie im Zeichen von Abgrenzung und latenter Konkurrenz die auch das
Achsen-Bündnis insgesamt bestimmten. Die Botschaft dieses innovativen Ansatzes ist klar: Für
eine interdisziplinär informierte Geschichtswissenschaft gibt es nochviel zu tun.