Der sich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert vollziehende Übergang der weitgehend lateinbasierten
europäischen Gelehrtenkultur zu einem vernakulär-mehrsprachigen modernen Wissenschaftssystem
ist bislang für den deutschen Sprachraum nur bruchstückhaft beschrieben worden. Der vorliegende
von einer Greifswalder Tagung angeregte Sammelband führt verschiedene Zugänge zusammen und
konturiert damit erstmals ein disziplinenübergreifendes Forschungsfeld Historische Gelehrten-
und Wissenschaftssprachen. In Beiträgen aus der germanistischen Sprachgeschichte der
Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte der klassischen Philologie und der
Literaturwissenschaft werden zentrale Aspekte des akademischen Sprachenwechsels der
zunehmenden Etablierung der Volkssprache an den Universitäten und der Sprachenwahl im
wissenschaftlichen Handlungsfeld thematisiert. Der Band bildet dabei den Auftakt zu einer neuen
Publikationsreihe die es sich zur Aufgabe gemacht hat die Geschichte der lingua academica
seit der Frühen Neuzeit zu untersuchen.