Das Buch nimmt die Frage zum Ausgangspunkt inwiefern sich die Gefühlsqualität filmischer
Bilder analytisch qualifizieren lässt. Lassen sich Prinzipien und Muster audiovisueller
Komposition als Fixpunkte einer Wirkungsästhetik des Films fassen? Als Zugang dient zunächst
Musiktheorie: Wenn visuelle und auditive Gestaltungsmittel des Films in gemeinsamen
audiovisuellen Prinzipien der Filmkomposition aufgingen dann sollten sich emotionstheoretische
Modelle zur Wahrnehmung von Musik auch auf das filmische Bild als audiovisuelles
Wahrnehmungsganzes beziehen lassen. Vor diesem Hintergrund wird - über eine Reihe
exemplarischer Filmanalysen - eine die vermeintliche Grenze von Bild und Ton virtuos
umspielende rhythmische Dimension des aktuellen Hollywood-Kinos empirisch rekonstruiert und
theoretisch reflektiert. Schritt für Schritt von Theorien zur Filmmusik über Überlegungen zur
Phänomenologie audiovisueller Bilder bis hin zu einem Modell der verkörperten Erfahrung
rhythmisch-kinetischer Wahrnehmungsmuster wird so eine Theorie audiovisueller Rhythmen
entfaltet - und aufgezeigt inwiefern sich diese rhythmische Dimension audiovisueller Bilder
als ein Zugang zu intersubjektiven Strategien der Gefühlslenkung im Kino fassen lässt.