Wie lässt sich im Rahmen einer an Aristoteles orientierten Tugendethik begründen dass man
gerecht handeln soll? Gerechtes Handeln sollte dabei nicht nur das eigene Glück verfolgen
sondern vielmehr das fremde Wohl. Gibt es die Möglichkeit kulturinvariante und überzeitliche
Normen gerechten Handelns in systematisch und methodisch überzeugender Weise herauszustellen?
Die vorliegende Studie untersucht diese Probleme anhand einschlägiger Positionen der
mittelalterlichen Rezeption von Aristoteles Gerechtigkeitstheorie besonders der des Thomas von
Aquin. Sie zeigt dass die in diesen Positionen entwickelte Verbindung des tugendethischen
Ansatzes mit einem ethischen Universalismus eine vielversprechende philosophische Option in
systematischer und methodischer Hinsicht darstellt.