Die Beiträge des Bandes thematisieren an phonologischen und morphologischen Beispielen des
Deutschen Regularitäts- bzw. Irregularitätsphänomene aus diachroner kontrastiver und
typologischer Perspektive. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Welche Faktoren tragen zu
Entstehung und Erhalt von Irregularität bei welche zu ihrem Abbau? Welche Rolle spielen
Sprachkontakt Variation und Wandel bei der Etablierung irregulärer Teilsysteme? Können Typen
von Irregularität ebenenspezifisch unterschieden werden? Wie wirken sich Produktivität
Gebrauchsfrequenz und Ähnlichkeitsrelationen sprachlicher Formen aus? Setzt Irregularität
zwingend ein Regelkonzept voraus liegt also eine Dichotomie irregulär vs. regulär zugrunde
oder ist von unterschiedlichen Graden von Regularität auszugehen? Die Überlegungen und
Modellierungen beleuchten nicht nur ein kontroverses Verhältnis von Regularität und
Irregularität im Lichte einer dynamischen Sprachauffassung sondern haben auchdie Verifikation
von grammatischer Theoriebildung in unterschiedlichen Bereichen linguistischer Forschung zum
Ziel.