Der Klassenraum scheint der Ort zu sein an dem Unterricht situativ entsteht. Die Relativierung
dieses Allgemeinplatzes stellt für die vorliegende Arbeit den Ausgangspunkt dar: Es greift zu
kurz einzig die Schulen als Lokalitäten der Hervorbringung von Unterricht zu fokussieren. In
den Unterricht werden Materialien der Industrie importiert die entscheidende Rollen im Prozess
des Machens von Lernen und Lehren übernehmen. In der Bildungswirtschaft sind außerschulische
Akteurinnen und Akteure der schulischen Praxis zu vermuten. Im Zentrum steht die Frage nach dem
Wie der Entwicklungspraktiken mit denen innerhalb der Bildungswirtschaft
Unterrichtsmaterialien verfertigt werden. Verfolgt wird dieses Erkenntnisinteresse am Beispiel
der Entstehung sachunterrichtlicher Experimentierkoffer mit denen naturwissenschaftliche Lern-
und Bildungsprozesse in die Grundschule gebracht werden sollen. Die hiermit verbundenen
Verhandlungen von Bezugswissenschaften Unterricht Kinderperspektiven u. a. werden ebenso
analysierbar wie die Spezifik von schulischen Wissensformen. Dies offeriert Anschlüsse an die
neuere Wissenschaftsforschung Techniksoziologie Didaktik sowie Erziehungswissenschaft.