Deutsche Rüstungsunternehmen und ihr Marketing sind unternehmenshistorisch nicht erforscht. Die
Arbeit löst mit der Untersuchung der wichtigsten westdeutschen Produzenten von Waffen und ihrer
Marketinginstrumente ein lange beklagtes Desiderat ein. Sie kann zeigen dass im Verlauf des
Kalten Krieges nicht nur die ökonomischen Entwicklungen sondern auch die öffentliche Meinung
entscheidende Auswirkungen auf das Marketing der Rüstungsunternehmen nahmen. Hier war die
Sicherheits-Werbung ein entscheidender Faktor. Denn auf die starke Abhängigkeit von den
Abnehmern durch lange Entwicklungszeiten und kurze Produktionszyklen einem System der
Maßschneiderei reagierte die Rüstungsindustrie mit erweiterten Marketingstrategien. Sie werden
mit multiperspektivischer Methodik die Unternehmens- und Kulturgeschichte miteinander
verbindet in den Blick genommen. Die Autorin kann überzeugend zeigen dass nur eine solche
Kombination die unerwartete Entwicklung der westdeutschen Rüstungsindustrie von einer Branche
in Trümmern zum boomenden Wirtschaftszweig und drittgrößten Rüstungsexporteur der Welt erklären
kann. Die Außen- und Militärpolitik NATO-Strategien und Netzwerke waren weitere relevante
Faktoren.