Den ästhetischen Kategorien Umriss und Kontur kommt innerhalb ästhetischer und
erkenntnistheoretischer Diskussionen verschiedenster Epochen zentrale Bedeutung zu. Besonders
an Epochenschwellen werden Reflexionen über die erkenntnistheoretischen und produktions- wie
wirkungsästhetischen Implikationen von Umrissphänomenen als Medium kunsttheoretischer
Abgrenzung ausgestaltet. Anhand der Problemgeschichte dieser Kategorien ergeben sich Diagramme
einer Geschichte ästhetischen Denkens in seinen Konstanten Brüchen und
Modifikationsmechanismen.Die Dissertation zeichnet die Geschichte der ästhetischen Denkfigur
'Kontur' in signifikanten Stationen nach von der antiken Wahrnehmungstheorie und
Überlieferungen zur Entstehung der Kunst über die Kunsttheorie der italienischen Renaissance
und des französischen Klassizismus hin zum Hauptteil der Studie deren Schwerpunkt die
Entwicklung der deutschsprachigen Kunstliteratur bildet: von den Anfängen bei Rivius und
Sandrart über Winckelmann und die Kunsttheorie von Klassik Frühromantik und Realismus bis zu
Rilkes Rodin-Studien.Die der Studie zugrundeliegende Dissertation wurde mit dem Scherer-Preis
2012 der Richard M. Meyer-Stiftung ausgezeichnet (Nachwuchspreis für deutsche Philologie).