Migrationen also dauernde Verlagerungen des Wohnortes von Einzelpersonen oder Gruppen sind
Indikatoren der globalen Vernetzung und damit auch der Globalgeschichte. Darüber hinaus waren
sie eine Erscheinung der Menschheit von Anfang an. Aus dem Mittelalter sind zwar bestimmte
Migrationen etwa die sogenannte germanische Völkerwanderung schon gut bekannt sie wurden
aber noch nie systematisch erfasst. Auch fehlte eine Anwendung moderner sozial- und
kulturwissenschaftlicher Theorien Fragestellungen und Methoden sowie eine Einordnung
mittelalterlicher Wanderungen dieser Art in die allgemeine Globalgeschichte.In dem Band werden
in 25 Artikeln Migrationen von ca. 500 bis 1500 n. Chr. analysiert und dargestellt. Er
beschränkt sich aber nicht auf das herkömmliche lateineuropäische Mittelalter sondern bezieht
all jene Regionen ein die mit der römisch-katholischen Welt oder untereinander in Verbindung
standen (Europa Afrika und die südliche Hälfte Asiens). Andererseits werden allgemeine
Migrationserscheinungen wie der Sklavenhandel und der Aufbruch von Asketen Pilgern und
Missionaren nach der Fremde behandelt.