Eine marktparadigmatische Wettbewerbsorientierung - symptomatisch die Exzellenzinitiative - hat
die deutsche Hochschullandschaft radikal verändert und das Legitimationserfordernis gegenüber
der Bürgerschaft verschärft.Hier setzt das Buch an und liefert eine dezidiert normative
Fundierung für die legitime Gestaltung von Politik in der Demokratie im Hinblick auf die
praktische Fruchtbarmachung für die deutsche Hochschulpolitik. Die Autorin bedient sich der
legitimatorischen Ansätze von John Rawls im Sinne einer allgemeinen rationalen
Zustimmungsfähigkeit und von John Dewey im Rahmen einer praktizierten sozialen Kooperation.
Dewey wird weniger als Gegenspieler zu Rawls sondern als eine - pragmatistische -
Komplettierung der Rawls'schen Legitimationstheorie hinsichtlich der sozialen Praxis
verstanden. Die abstrakten politik-philosophischen Erörterungen werden dann im Hinblick auf
ihre praktischen Implikationen für die Hochschulpolitik konkretisiert. Ein kooperatives
vertrauensvolles Zusammenwirken von gestärkter wissenschaftlicher und politischer Verantwortung
sieht die Autorin als Weg hin zu einer lebendigen zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit und
illustriert dies am Beispiel Wissenschaftsregionen. Die Arbeit verdeutlicht eine der
bedeutenden Stärken der politischen Philosophie: theoretische Entwürfe für praktische
Legitimationsaufgaben fruchtbar zu machen.