In dieser religionsgeographisch angelegten Studie werden die Spuren des frühen Christentums im
kilikisch-isaurischen Bergland untersucht. Dabei wird eine bislang wenig beachtete Region ins
Zentrum gerückt und auf Basis der kaiserzeitlichen und spätantiken epigraphischen
literarischen und archäologischen Zeugnisse erforscht. Ausgehend von den zahlreichen jüdischen
Gemeinden entwickelten sich schon zur Zeit des Paulus die ersten christlichen Gemeinden. In
späterer Zeit waren die vielen verschiedenen Märtyrerkulte in den einzelnen Städten von
überragender Bedeutung für die Christianisierung der Landschaft. Neben vielen stark lokal
verankerten Kulten erfuhren die Heilige Thekla und der Heilige Konon Verehrung in der ganzen
Region und waren somit regionale Heilige.Ein dichtes Netz frühbyzantinischer Kirchenbauten die
zum Teil noch heute gut erhalten sind belegt die umfassende Christianisierung des Gebietes.
Unter dem aus Isaurien stammenden Kaiser Zenon wurden die regionalen Kulte in der östlichen
Reichshälfte verbreitet. Die vorliegende Untersuchung der Kalykadnos-Region führt das
Quellenmaterial zusammen und wertet es erstmals monographisch aus.