Meister Floh ist das letzte Werk des Schriftstellers Komponisten und Kammergerichtsrates Ernst
Theodor Amadeus Hoffmann. Fast ein Jahrhundert lang war es nur in unvollständiger Gestalt
erhältlich. Erst 1906 wurden die fehlenden Teile veröffentlicht. Und gerade sie sind es die
für den Juristen und Rechtshistoriker von besonderem Interesse sind - nicht nur weil sie ein
beredter Reflex der zeitgenössischen Demagogenverfolgungen sind sondern auch weil sie zeigen
wie problematische Seiten des Strafverfahrens wenn sie schon nicht zeitlos sind sich doch bis
heute forterben. In der Frage ob die damals unterdrückten Passagen des Werkes - die sog.
Knarrpanti-Episode - organische Bestandteile des Ganzen oder entbehrliche Versatzstücke sind
treffen sich die Interessen der juristischen Zeitgeschichte und der Literaturwissenschaft.
Beide Disziplinen stellen jedoch auch eigenständige Fragen wie die beiden hier
versammeltenKommentare deutlich machen.