Dinge sind schon seit einiger Zeit zu einem der wichtigsten kulturwissenschaftlichen
Forschungsfelder avanciert. Die zwanzig in diesem Band versammelten Aufsätze widmen sich
vormodernen Dingkulturen aus archäologischer ethnologischer historischer kunsthistorischer
und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Der Schwerpunkt liegt auf Erzähltexten womit
zugleich die Brücke zur historischen Narratologie geschlagen wird. Moderne dingtheoretische
Ansätze insbesondere das Konzept der agency und das der Mensch-Ding-Vernetzung sowie
gabentheoretische Ansätze werden fruchtbar gemacht und reflektiert. Erstaunliche Dinge
signifikante Sachverhalte dingtheoretisch aufschlussreiche Texte vom Waltharius bis zu
Heinrich Wittenwilers Ring werden analysiert und interpretiert. Die untereinander vielfach
vernetzten Beiträge widmen sich den folgenden Themen: 1. Objektbiographien 2. Dinge als Gabe
und weitere Formen von Zirkulation 3. Funktionen und 4. Bedeutungen von Dingen in
literarischen Texten 5. Artifizialität und Ästhetik. So schlüsselt die Publikation Dimensionen
des dingtheoretischen Zugangs auf und zeigt gleichzeitig wie gewinnbringend die
unterschiedlichen Fragerichtungen verknüpft werden können.