Freising gilt als einer der wichtigsten Überlieferungsorte des Althochdeutschen. Die
Quellenlage ist hier aber noch immer nicht abschließend aufgearbeitet. Das zeigen die bis in
die jüngste Zeit anhaltenden Entdeckungen von Glossen. Die Neufunde bestehen hauptsächlich aus
sogenannten Griffelglossen unscheinbaren Eintragungen die mit Schreibgriffeln in
Handschriften eingeritzt wurden. Sie stellen bedeutsame Zeugnisse des ältesten Deutsch dar. Die
vorliegende Untersuchung vereinigt die Glossenkorpora von vier aus Freising stammenden
Handschriften des ausgehenden 8. und frühen 9. Jahrhunderts. Im Zentrum der Arbeit steht die
Präsentation des integralen Bestands an Belegen im Kontext der jeweiligen Handschrift.
Sämtliche volkssprachige Glossen werden paläographisch linguistisch und glossierungsfunktional
analysiert und kommentiert. Die Darstellung schließt mit einer Neubeurteilung der frühen
Freisinger Glossenüberlieferung. Der Band richtet sich an Interessierte auf den Gebieten der
historischen germanistischen Sprachwissenschaft der Glossenforschung und der Mediävistik
denen er mit der Edition und Kommentierung von rund 1000 althochdeutschen Glossen ein
umfangreiches und weitgehend neu erhobenes Material zur Verfügung stellt.