Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingesetzte Unabhängige
Historikerkommission behandelt im vorliegenden Band zum ersten Mal die Geschichte des
Reichsernährungsministeriums seit Gründung der Weimarer Republik 1919 seine Entwicklung
während der nationalsozialistischen Diktatur die Zonenverwaltungen seit 1945 sowie von 1949
bis 1990 die Geschichte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und des
DDR-Landwirtschaftsministeriums. Im Zentrum stehen institutionelle Strukturen sowie die
jeweilige Personalpolitik vor und nach 1945. Dies schließt die Frage nach NS-belasteten Beamten
ein. In einem Schlusskapitel wird über das Jahr der Wiedervereinigung hinausgehend die
Europäisierung der Agrarpolitik dargestellt. Inhaltliche institutionelle und personelle
Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den fundamentalen Umbrüchen der deutschen Geschichte des
20. Jahrhunderts zwischen Kriegen Diktaturen und Demokratien bilden die Leitmotive. Was
veränderte sich was blieb bestehen welche Konsequenzen besaßen die vorherigen Phasen der
deutschen Geschichte für die folgenden? Das Werk füllt eine Lücke in der aktuellen Erforschung
der Geschichte der Bundesministerien und ihrer Vorgeschichte. Es bietet eine innovative
Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte im politischen wirtschafts- und
ideologiegeschichtlichen Kontext des 20. Jahrhunderts.