Wissen über Glück bedeutet Macht. Zur Selbstdarstellung einer Nation ihres Werte- und
Moralsystems kann auf dieses Wissen zurückgegriffen und als emotionspolitisches
Machtinstrument genutzt werden.Wie veränderte sich Glückswissen und dessen politische
Verwendung nach 1933? In den Krisen- und Kriegsjahren die von Propaganda Verfolgung dem
Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust geprägt waren besaß Glückwissen in NS-Deutschland im
Rahmen der rassistischen Arbeitsmoral Kraft durch Freude und in der Schweiz im Kontext der
kulturnationalistischen Gefühlspolitik der geistigen Landesverteidigung eine
massenpsychologische Funktion.Isabelle Haffter zeigt die Konstruiertheit von Glückswissen als
ein ambivalentes Experten- und Populärwissen auf welches von Wandel und Kontinuitäten
gekennzeichnet ist. Anhand historischer Fallbeispiele aus Politik Wissenschaft und den
darstellenden Künsten wird die bestehende Forschungslücke in der transnationalen Wissens- und
Gefühlsgeschichte über kulturelle Nationalismen aufgedeckt.