Die Rational-Choice-Theorie nimmt in vielerlei Hinsicht - etwa mit Blick auf ihre formalisierte
Theoriearchitektur und ihre Fruchtbarkeit in der angewandten Sozialforschung - eine besondere
Stellung in den Sozialwissenschaften ein. Zugleich wird der Ansatz gerade in der Soziologie
häufig als grundlegend defizitär dargestellt und vor allem für sein implizites Menschenbild
kritisiert. Diesem Band liegt das Ziel zugrunde weitverbreitete Missverständnisse über die
Rational-Choice-Theorie aufzuklären. Essentiell ist dabei der Gedanke scharf zwischen dem
zugrundeliegenden Formalismus und speziellen Anwendungen zu unterscheiden. Neben den
methodologischen Grundlagen der Theorie und den Grundzügen des Formalismus werden insbesondere
auch zentrale Anwendungsgebiete etwa soziale Dilemmata Vertrauen kollektives Handeln und
soziale Normen behandelt. Schließlich wird auch auf die tatsächlichen Schwächen der
Rational-Choice-Theorie und Möglichkeiten zu ihrer Fortentwicklung eingegangen.