Die Defiguration der Schrift - der Tintenklecks der Makulaturfetzen der Schreibfehler -
bricht mit der Schrift als vom gestaltlosen Hintergrund abgehobener distinkter Zeichenfigur.
Der drohende oder eingetretene Verlust der schriftlichen Repräsentation lässt dabei Visualität
und Stofflichkeit der Schrift hervortreten. Die Studie untersucht dieses beiden zwei Autoren
der europäischen Romantik E.T.A. Hoffmann und Nikolaj Gogol' gehäuft auftretende doch bisher
kaum wissenschaftlich beachtete literarische Motiv und materielle Phänomen in publizierten
Texten Handschriften und Zeichnungen. Dabei werden zunächst zentrale Konflikte der
(früh-)romantischen Schriftreflexion in ihrem mediengeschichtlichen Kontext herausgearbeitet
und anschließend die werkspezifischen Verarbeitungen dieser bei beiden Autoren beleuchtet. Die
Defiguration der Schrift erweist sich als Ausdruck der gegenseitigen Bedingtheit
vonSchriftutopie und Schriftkritik in der Romantik. Über die explizite Materialität der
Defiguration der Schrift setzen sich die untersuchten Autoren E.T.A. Hoffmann und Nikolaj
Gogol' mit der Abhängigkeit gegensätzlicher Schriftbegriffe auseinander die bereits in der
deutschen Frühromantik angelegt ist.