Genderaspekte in der Kinder- und Jugendliteratur sind gesellschaftspolitisch besonders relevant
da im Kindes- und Jugendalter die entscheidenden Gender-Prägungen stattfinden und hierbei
Medien eine wichtige Rolle spielen. Dies gilt umso mehr als Kinder- und Jugendliteratur stets
Hand in Hand mit den jeweils herrschenden pädagogischen Diskursen ging und bis heute von dem
Auftrag geleitet ist die Sozialisation von Heranwachsenden zu begleiten. Der vorliegende Band
stellt erstmals die deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur in ihrer diachronen
Entwicklung vom Mittelalter bis zur Gegenwart unter Genderaspekten dar. Die Kapitel zu den
einzelnen Epochen geben dabei jeweils Überblicke über die relevanten Diskurse der Zeit und
stellen exemplarisch wichtige Werke unter der Genderperspektive vor. Indem gezeigt wird wie
Kinder- und Jugendliteratur einerseits die herrschenden gesellschaftlichen Genderkonstrukte
reflektiert und andererseits neue Konzepte oder gar Utopien entwirft widmet sich der Band
einem aktuellen Thema das über kulturwissenschaftliche Fragen hinausweist.