Die Rosenkranzbruderschaft stellt eine echte Innovation in der Jenseitsvorsorge um 1500 dar.
Anders als die lokal agierenden Bruderschaften war sie nicht mehr an einen einzelnen Ort
gebunden. Vielmehr sollten die verschiedenen Niederlassungen als Teile eines Ganzen als ein
transregionaler Verbund verstanden werden. Aufgrund dieser innovativen Organisation konnte die
Rosenkranzbruderschaft ihren Mitgliedern eine heilseffiziente Jenseitsvorsorge in Aussicht
stellen: Während die Gebetsverpflichtung für die einzelnen Brüder und Schwestern signifikant
reduziert werden konnte schien das gemeinsam akkumulierte Heilsreservoir der Bruderschaft
gleichzeitig ins schier Unermessliche zu wachsen. Im Konzept der Rosenkranzbruderschaft ging es
mithin nicht darum dass die einzelnen Mitglieder möglichst viel beteten sondern dass
möglichst viele Brüder und Schwestern beteten. Diese heilseffiziente Jenseitsvorsorge wird hier
erstmals auf einer breiten Quellengrundlage und im Vergleich zu den traditionellen lokal
agierenden Bruderschaften untersucht.